Der Weg ist das Ziel – Museumsbesuch Halle

Am 15.03.2014 hat ein Teil des Herdes Aldsidu Honovere sich auf den Weg nach Halle zum Museum für Frühgeschichte zur Ausstellung „3300 BC – Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt“ gemacht.

Flyer

Flyer

Nachdem wir uns alle am Treffpunkt eingefunden hatten, ging es mit dem Auto auf große Fahrt. Aber statt direkt und langweilig über die Autobahn nach Halle zu fahren, ging es mit einem Mal quer durch kleine Ortschaften, auf holprigen Wegen mitten auf ein Feld. Unsere Fahrer hatten sich nämlich eine kleine Überraschung für uns überlegt. Und wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich mitten auf dem Feld, gleich neben der B6, vor einem Menhir standen. Der Große Menhir ist einer von drei Steinen in der Umgebung von Benzingerode.

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Das war wirklich ein beeindruckender Anblick, wie er da so solitär auf dem Feld stand. Wow, man kam sich ganz klein daneben vor und doch strahlte er viel Kraft und Ruhe aus. Der Wind pustete enorm und so ließen wir ein paar Opfergaben zurück und es ging wieder zurück zur B6.

Gleich am Parkplatz „Regensteinblick“ gab es auch schon den nächsten Halt: Ein rekonstruiertes Hügelgrab mit umgebendem kreisrunden Graben. Lt. Infotafel gehörte diese Grabanlage zur sog. „Helmsdorfer Gruppe“ (1300 bis 600 vor Chr.).

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Bisher war das ein wirklich toller Einstieg für unseren Museumsbesuch.

Weiter ging es und schwubs, wieder quer durchs Land über Landstraßen und kleine Dörfer. Viel schöner als über die Autobahn oder Bundesstraßen. Zwischendurch ein kurzer Halt um einen wieder aufgebauten kleinen Bahnhof (noch in Arbeit) zu fotografieren. Dann durch ein kleineres Dorf – doch Moment, halt! Was war das? Miniatur-Eisenbahnen und -Burgen! Wie großartig. In Gerbstedt stehen in vielen Vorgärten Miniaturburgen, ganz liebevoll und originalgetreu nachgebaut. Und im Stadtkern, beim ehemaligen Bahnhof stehen viele Miniatureisenbahnen und -loks. Das Internet verrät uns, dass dies Burgen und Eisenbahnen von Günther Beinert geschaffen wurden.

Bahn

Unsere letzte Station vor Halle war der „Löchrige Stein“, die Sage hierzu weiß zu erzählen, dass Heinrich V. vor der Schlacht von 1115 durch den – wie durch ein Wunder – fast wie zu Butter werdenden Stein griff und verkündete, dass er so wahr er durch den Stein greife, so wahr werde er gegen die sächsischen Feinde gewinnen. Leider hat ihm das „Wunder“ nicht geholfen, denn er fiel in der Schlacht.

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Zwar war der „Löchrige Stein“ unsere letzte Station, aber nicht unser letzter Halt. Denn wir mussten ja noch über die Saale. Eine kurze, aber tolle Überfahrt mit der kleinen Fähre.

Quittung Fähre

Quittung Fähre

Fähre Rothenburg

Fähre Rothenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann waren wir auch schon in Halle angekommen. Sogar mit Parkplatz direkt beim Museum.

Die Ausstellung ist ausgesprochen interessant gestaltet, die Exponate hervorragend arrangiert. Spannend sind die vielen Pfeile, die von der Decke herab hängen. Es wirkt ganz so, als wenn die Pfeile wie in einer Wolke auf den Betrachter zufliegen.

Natürlich gehörte der Besuch der Himmelsscheibe dazu. Kraftvoll und magisch scheint sie in dem dunklen Raum zu schweben.

Die Ausstellung und – wie immer – auch das Museum selbst, waren die Reise absolut wert. Dem Besucher zeigen sich interessante Ausstellungsstücke, mystische Symbole, neue Erkenntnisse aber auch neue Fragen. Sehr spannend!

Noch ein bisschen Stöbern im Museums-Shop und dann ging es auch schon wieder heimwärts. Auf der Rückfahrt haben wir auf der anderen Straßenseite beim Parkplatz „Regensteinblick“ noch einmal gehalten. Hier kann man zum einen noch einmal einen Blick auf den Menhir in der Ferne werfen und zum anderen ist hier das sog. „Langhaus von Benzingerode“ zu finden. Hierbei handelt es sich um den rekonstruierten Grundriss eines Wohn- und Geschäftshauses aus der frühen Bronzezeit, es wird der „Aunjetitzer Kultur“ (ca. 2300 – 1800 vor Chr.) zugeordnet.

Langhaus Benzingerode

Langhaus Benzingerode

Ganz beseelt von all den tollen Eindrücken sind wir dann nach Hause gefahren.

Vielen Dank an unsere Fahrer für den tollen Ausflug, das war eine grandiose Überraschung und allemal besser als einfach stur zum Museum zu fahren!

Alle, die nicht dabei waren, haben wirklich etwas verpasst. 🙂

Unser nächster Ausflug in diese Gegend wird u. a. der Besuch des Sonnenobservatoriums Gosek sein. Einen Termin hierfür werden wir frühzeitig bekannt geben.

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