Am 22.6 trafen sich Mitglieder des Hannover Herdes mit Mitgliedern von Widukinds Wölfen an einem Kraftplatz, gelegen in einem Waldstück bei Loccum. Nahe bei einer Quelle befindet sich eine sehr alte Kultstätte. Die Energie dort ist sofort spürbar, wenn man den Wald betritt. Eine kurze Zeit ging es bergauf und dann waren wir schon vor Ort.
Es ist Sommersonnenwende, Midsommer, die kürzeste Nacht des Jahres und der längste Tag. Sonnenhöchststand. Die Bäume, die im vergangenen Frühjahr so üppig geblüht haben, stehen nun in dunkelgrünem Blattkleid und tragen reichlich Früchte. Da Sunna, die Sonne, es in den vergangenen Wochen wirklich sehr gut mit uns meinte, tragen die Obstbäume reichlich und die Kirschen sind sogar schon zu voller Reife gelangt.
Nach der Einhegung gab es eine Ansprache zum Thema Sonnenwende. Uns wurde noch einmal gewahr, dass jetzt langsam alles zur Reife gelangt. Das Korn auf den Feldern wächst. Und auch die Hobbygärtner können bald auf reiche Ernte in Ihren Gärten hoffen. Die Tomaten färben sich, das Gemüse gedeiht.
Thor wurde um Schutz angerufen, damit Sturm und Hagel bei den zahlreichen Hitzegewittern nicht allzu großen Schaden anrichten. Möge Thor die Sturmriesen in Schach halten. Das Horn wurde unter anderem auch Loki zu Ehren erhoben als Herr über Chaos und Ordnung. Sif wurde erwähnt als Göttin des goldenen Korns. Das Horn kreiste zu Ehren der Ahnen und auch für persönliche Wünsche und Gedanken.
Anschließend wurde großzügig geopfert. Bier und Met, Früchte und Korn wurden dem Opferstein dargebracht.
Beschlossen wurde das Blòtan mit einem schlichten, aber gerade deshalb so phantastischem, mitgebrachtem Essen. Butterzarter Lammbraten, selbstgebackenes Brot und Gemüseküchlein. Es war außerordentlich köstlich! Danke noch einmal den Spendern! Wir haben es uns richtig gut gehen lassen, speisten und tranken mit den eingeladenen Göttern.
Auf dem Weg zurück zu den Autos nahm ich noch einmal die Energie dieses Waldes in mich auf. Besonders beeindruckte mich eine große, mehrstämmige Kastanie, die über die kreisrunde Mulde an der Sickerquelle wacht, der Waldboden federt unter den Füßen und hohe, alte Kiefern, die den sandigen Boden lieben, schauen auf einen herab. Das ist einer der Plätze, wo es einem nicht mehr schwerfällt, an die Existenz der Naturgeister zu glauben. Der stark sandhaltige Boden hier nimmt viel Energie auf, speichert sie und gibt sie aber auch genauso großzügig wieder ab. Das ist das Wesen des Sandes. Noch viele Stunden später, als ich schon lange wieder zu Hause war, wirkte die Energie dieses Waldes und des Platzes nach, ja sogar bis tief in die Nacht. Lebhafte Träume zeugten davon…
Möge die Ernte am Ende des Sommers reichlich sein, und damit ist nicht nur die Ernte gemeint, die unsere Körper gesund und am Leben erhält, sondern auch die geistige, spirituelle Ernte, die unseren Geist und die Seele nährt. Mögen die Götter uns freudvolle Zeiten bringen..!
Von Drea