Erntebeginn Blot

Am 11.8. traf sich der Herd Altsidu Honovere zum „Erntebeginn-Blót“ auf grüner Wiese.

Liebespfad…

Wiese

Ich sage bewusst „grüne Wiese“, denn das ist in diesem heißen, trockenen Sommer tatsächlich ein seltener Anblick. Die Sonne brannte in den letzten Wochen wie noch nie. Und daher wurde das kleine Ritual auch den Göttern Loki und Thor geweiht. Loki als Gott des Feuers, welches in seiner reinsten Form die Sonne schließlich ausmacht. Als weiterer „Gast“ war der Donnergott Thor geladen, denn er ist derjenige, der über die Sturmriesen, sprich, die Naturgewalten wacht. Regen wird dringend benötigt, aber wirklich nur Regen. Keine Sintflut, keine Hagelstürme oder schwere Gewitter.

Auch erbitten wir von Loki, allzu verheerende Brände zu verhindern. In diesen Zeiten ist die Wald- und Graslandfeuergefahr extrem hoch. Ungeachtet dessen sind leider immer noch zu viele Menschen unvorsichtig, um  nicht zu sagen respektlos, werfen achtlos Zigarettenkippen  und Bierflaschen weg…Wünschen wir uns, dass solche Menschen mehr und mehr Bewusstsein dafür entwickeln, dass alles um uns mit Leben erfüllt ist, nicht nur sie selbst.

Leben ist Feuer..Feuer ist der Lebensfunke, Leidenschaft, Antriebskraft. Die Sonne, die jetzt am heißesten brennt, obwohl sie schon wieder sinkt. Die Feuerkraft die jetzt ins Korn und in die Früchte gegeben wird, damit diese die Lebenskraft an uns weitergeben können.

Interessanterweise hat sich zu Beginn des Rituals gleich eine kleine Spinne zu uns gesellt. Sie krabbelte auf einem Korb herum und zeigte sich deutlich. Loki wacht über die Spinnen, sie gehören zu seinen Begleitern. Für jene, die Spinnen widerlich finden, mag das abstoßend sein..doch was machen Spinnen sonst noch so, außer die Urängste der Menschen zu bedienen…

Die meisten von Ihnen weben! Im spirituellen Sinne weben Sie das Schicksal mit kunstvollen, filigranen Netzen. Sie sind lautlos. Plötzlich sind sie da und genauso schnell auch wieder verschwunden. Sie lehren uns Geduld. Denn eine Spinne vermag geduldig und bewegungslos in der Ecke ihres Netzes warten, bis sich die Beute in ihrem Netz verfangen hat. Sie weiß, dass die Zeit kommt, sie muss nur die Grundlage (ein solides Netz) für das Gewünschte schaffen und dann abwarten (loslassen!)

Ein weiterer Aspekt des Rituals war das Thema Freundschaft. Freundschaft, welche auch Loki und Thor verbindet, mit Höhen und Tiefen. Mit Treue und Streit. Mit Loyalität und Füreinander einstehen! Worte wie Verbindung und Freiheit, Gemeinsamkeit und Individualität wurden in der Runde thematisiert.

Und wie es für ein Loki-Ritual üblich ist, darf eine ordentliche Portion chaotisches Element nicht fehlen. Es war nichts geplant, alles lief spontan ab. Alles war irgendwie komisch und wir haben viel gelacht und das „Sahnehäubchen“ gab es dann in Form eines Wespenstiches. „Aua“! Diese höchst aufdringlichen Wesen ließen uns auch alsbald das Weite suchen.

Kurz gesagt..strukturierter Ritualablauf und ordentlicher Abgang? Fehlanzeige! Sowas passt einfach nicht zu Loki 🙂 (Umgangssprachlich würde man sagen „Struktur? Plan? Am Arsch!!“)

Bald wird die Ernte eingefahren sein und dann können wir anfangen, Bilanz zu ziehen. Was werden wir ernten? Hoffen wir, es in den nächsten Wochen zu erkennen…

 

Von Drea

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