Am Sonntag, den 4.2. traf sich der Herd Aldsidu Honovere zum Imbolc Blót auf dem Herdgrundstück.
Auch wenn Imbolc nicht zu den klassischen Asatrufesten gehört, so wollten wir dennoch eine kleine Zeremonie zur Rückkehr des Lichts abhalten.
Es war auch ein nahezu perfekter Tag dafür. Nach all diesen langen dunklen und zum Teil sehr stürmischen Regentagen wurde es über Nacht kalt und frostig. Die Sonne kam hervor und eine dünne Schneedecke lag über Feldern und Wiesen.
Zur Verabschiedung des Winters war es natürlich schön, auch nochmal etwas Winterfeeling zu bekommen.
Die Tage sind schon merklich heller. Die ersten Frühlingsboten zeigen sich schon: Schneeglöckchen, zurückkehrende Zugvögel, die Sonnenstrahlen lassen schon etwas Wärme spüren. Auch wenn die Natur äußerlich noch ruht, so arbeitet es in ihrem Innern schon kräftig, um sich auf den Frühling vorzubereiten.
Das ist jetzt die Zeit zwischen Ruhe und Aktivität. Wir erwachen langsam aus dem Winterschlaf. Lassen wir uns Zeit dafür. Der Februar ist der Monat des Erwachens. Die Systeme werden langsam hochgefahren. Und so wie Flugzeuge vor dem Start und dem Flug gewartet werden, so ist dies jetzt die Zeit, seinen Körper zu „warten“ Viele fangen jetzt wieder verstärkt mit Sport an, die Gelenke werden geschmiert. Eine gute Zeit zum Entgiften. Es gibt viele Wege…vom sanften „mal auf dies und das verzichten“ , oder einfach mal zu Fuß zum Bäcker statt mit dem Auto, bis hin zum strikten Heilfasten.
Auch ist das jetzt die Zeit, Pläne zu schmieden, für das was dieses Jahr ansteht. Urlaub buchen, Projekte durchdenken, Häuser im Kopf schon mal bauen. Jetzt ist die Zeit, das geistige Reißbrett auszupacken und den inneren Architekten zu aktivieren.
Wir schaffen auch Platz für Neues. Die Energie des Aufbruchs kann jetzt genutzt werden, aufzuräumen- Nicht nur der Körper kann entgiftet werden, sondern auch das Leben, der Lebensraum um uns herum. In volle Garagen kann man kein schönes Auto stellen. In vollen Kleiderschränken gehen neue Klamotten gnadenlos unter und ein „voller Geist“ kann keine neue Ideen empfangen. Machen wir uns also leer. Räumen wir auf, was die Winterstürme so durcheinandergewirbelt, gelöst und herunter- bzw umgeworfen haben. Werden wir noch einmal still und fragen wir uns, was wir noch brauchen und was weg kann. Das erfordert natürlich manchmal auch Mut und gnadenlose Ehrlichkeit zu sich selbst.
Die Natur um uns war heute auch sehr still, so still, dass man das ganz leise Knistern in den Bäumen hören konnte. Einige kleine Meisen gesellten sich während des Rituals zu uns. Hoch oben in den Baumkronen um uns herum ließen sie ihre feinen Stimmen hören. Meisen sind Boten für Leichtigkeit und Fröhlichkeit. Ihr unermüdlicher Gesang ist im Frühjahr überall zu hören. Heute klangen sie noch sehr leise, aber sie leisteten uns zahlreich Gesellschaft und schienen uns mit ihrem Gesang zu ermuntern (da ich jedoch nicht so gut „meisisch“ kann, haben sie vielleicht auch gesagt „Ihr habt Futter dabei, her damit, es is kalt, wir ham Hunger!“)
Nun aber raus aus der Stille! Wie diese Tage allerorts Fastnacht gefeiert wird (traditionell zur Austreibung des Winters mit Masken, Lärm und Frohsinn) so haben wir am Ende des Rituals ordentlich gelärmt mit Rundhorn, „Donnertrommel“ , Schellen und zischenden, funkensprühenden Wunderkerzen.
Freuen wir uns also auf die ersten warmen Sonnenstrahlen, die Krokusse und Narzissen, die uns bald im März begrüßen und uns die Tür zu wiedererstarkter Lebensfreude öffnen.
Lasst es euch gut gehen im Februar, den Monat des Übergangs von Nacht zu Tag. Die Rune DAGAZ trägt diese Energie und die Götter Skadi (Winter, weiß) und Idun (Frühling, grün) stehen nah beieinander. Das zeigte uns heute sehr symbolisch die malerische grün-weiß gefleckte Natur.
In diesem Sinne
Habt ein schönes Erwachen!
Von Drea