Mittsommerfeier 2016

Am 18.6 traf sich der Herd Aldsidu Honovere zum Mittsommerfest auf dem Grundstück.

Banger Blick gen Himmel auf der Hinfahrt… immer noch klatschen die Tropfen auf die Windschutzscheibe… MIST… soll das schöne Fest etwa ins Wasser fallen? Die Wettervorhersage lässt keinen großen Hoffungsspielraum.

Auf dem Grundstück angekommen… und erstmal die Plane über den Grillplatz ziehen…. schnell schnell…

So, das wäre geschafft… immer noch lassen sich leise fallende Regentropfen auf der Plane vernehmen. Na gut, heizen wir halt den Grill schon mal an, damit er nachher schön durchgeglüht ist und wir das ganze hier wohl notgedrungen ziemlich abkürzen werden…

Doch was ist das da? Sieht das aus wie ein gnädiges Stückchen blauer Himmel? Jetzt aber nix wie los zum Ritualplatz. Juhuu, wenigstens eine kleine Regenpause in Sicht.

Tatsächlich aber waren die Gebete erhört worden, der Himmel riss auf  und schenkte uns einen von Sonne überstrahlten Ritualplatz, die Temperaturen wurden angenehm und der Wind strich nur sanft durch die Bäume. Die Götter waren mit uns!!

Unser Mittsommeraltar, die Sonne lacht

Unser Mittsommeraltar, die Sonne lacht

Fröhliche Farben, symbolträchtige Gegenstände und bunte Blumen sollten die Pracht des Sommers darstellen. Dementsprechend schmückten wir liebevoll unseren kleinen Altar.

 

Unser reich geschmückter Altar

Unser reich geschmückter Altar, dabei die Runen, die wir im Ritual gesungen haben

Es folgte ein intensives,  außergewöhnlich langes Ritual. Unsere Herdwartin hielt eine spannende Rede zum Thema Sommer, Fülle und Fruchtbarkeit. Gespannt lauschten wir der Geschichte über die Bedeutung der damaligen Spinnstuben und der damit verbundenen Bräuche. Geschichten über die Zeit, in der jedes Mitglied einer Gemeinschaft dazu beitrug, das Überleben zu sichern, jeder nach seinen Fähigkeiten. Der Sommer mit seiner  großen Fülle und Reife ließ die Menschen auf reiche Ernte hoffen. Wir wurden einmal mehr gewahr, dass es nicht selbstverständlich ist, in Wohlstand und Fülle zu leben.

Die hochstehende Sonne ruft auch das Thema „Lebensfreude“ immer wieder wach. Glücklich sind die, die Freude aus tiefsten Herzen empfinden können. Das darf Freude über die großen Erfolge sein, genauso aber auch die Freude über die kleinen Dinge… Echte Freude unterscheidet nicht zwischen großen oder kleinen Dingen. Sie strahlt einfach aus sich heraus…

Bei den Götteranrufungen wurde diesmal besonders Freya (Frija) hervorgehoben, in ihrem Aspekt für Fülle, Leidenschaft und weibliche Macht. Sie ist eine Unterstützerin für starke Frauen und solche, die sich mehr Stärke wünschen!

Zu Ehren der Götter und auch, um Bragi zu erfreuen, wurden anschließend Lieder gesungen. Da Bragi jedoch hier und da einige Verbesserungsvorschläge hatte, musste der Kanon mehrfach unterbrochen und neu angesetzt werden. Wie soll man da noch ernst bleiben. Was solls… mit Humor geht doch alles viel besser 🙂

Nerthus, Erdmutter, komm!
Sonnwendfeuer brennen überall.
Hör, wir singen wieder! Hör, wir singen wieder!

Auf das fröhliche Singen folgten emotionale und nachdenklich stimmende Sumbelrunden. Sehr persönliches wurde gesagt und von der Gemeinschaft mitgetragen. Begleitet von leisen Trommelschlägen wurden dann die Opfer in aller Stille dargebracht.

Anschließend sollte ein neues Idol seine Weihe bekommen, da das alte Idol nicht mehr existent ist. Das prächtige Idol wurde von uns mit dem Rauch des heiligen Feuers geweiht, von jedem Mitglied einzeln gesegnet und umfassend geehrt.

Kraftvoller Runengesang rundete das Ritual ab. Der Runengesang wurde von den Rufen eines Eichelhähers begleitet, dem man auch die Funktion eines Wächters nachsagt. Und nach dem Öffnen des Kreises fühlten wir alle uns auf eine angenehme Weise erschöpft. Dieses Mittsommer-Ritual hat sehr viel Energie gefordert aber auch auch sehr viel wieder zurückgegeben.

Blumengruß

Blumengruß

Zufrieden räumten wir den Platz auf, ließen Blumengeschenke zurück und dann hieß es: Ran an den Grill! So viel Energiearbeit macht hungrig.

Noch warten wir auf das Grillgut...

Noch warten wir auf das Grillgut…

Die Stimmung beim Essen wurde von sehr viel Gelächter begleitet, so dass wir erst aufbrachen, als die kühle Feuchtigkeit vom Teich hochstieg und es leicht ungemütlich wurde.

Dank den Göttern für diesen fantastischen Nachmittag!

Von Drea

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