Am 18. Oktober trafen sich Mitglieder des Herdes Aldsidu Honovere zu einem Ritual zu Ehren der Schicksalmächte (Disen, Nornen, Walküren, Fylgien) mit dem Schwerpunkt bei den Nornen.
Der Altar war dem Thema entsprechend geschmückt, u. a. mit einem Urdbrunnen und Schicksalsfäden.
Den Kern des Rituals bildete ein Rollenspiel in einer Person. Es begann mit einer Spinnerin, die mit ihrem Schicksal hadert und den Nornen die Schuld dafür gibt. Dann kamen nacheinander die drei Nornen (wunderbar mit einfachen Mitteln dargestellt), die es ihr erklärten: Unser Schicksal wird uns zwar von den Nornen gegeben, aber was wir daraus machen, ist unsere Sache. Natürlich ist es nicht die „Schuld“ der Nornen, wenn es mir gerade schlecht geht. Vielleicht habe ich einfach nur Pech, oder ich habe mir selber einen Knoten in mein Schicksalsband geknotet.
Für das Schicksal des Herdes haben wir unsere Wünsche für den Herd in einen Faden gesprochen, von dem jeder ein Stück mit nach Hause nehmen konnte. Jeder erhielt außerdem eine kleine Spindel, um sein persönliches Schicksal zu spinnen und ein Eulenmedaillon für die Weisheit.
Um die Zukunft des Herdes und ein Wachstum in Harmonie zu ergründen, wurden Runen geworfen. Aus der Position der 24 Runen auf dem Tuch soll die Bedeutung herausgefunden werden. Da man Runen (angeblich) nicht vor Neumond deuten soll, wurde die Deutung auf den nächsten Stammtisch verschoben. Man darf gespannt sein….
Die Runenstäbe gingen an den Herd über. Viele Geschenke also für alle. Während des Rituals drehte wieder einmal die Sonne auf. Da wir das Ritual diesmal zum Sonnenuntergang hielten, wurde alles in goldenes Licht getaucht – dazu das ausbrennende Feuer, das ebenfalls leuchtete.
Ein kleines Picknick mit mitgebrachten Köstlichkeiten beendete die Veranstaltung. Insgesamt war es wieder ein schönes Ritual, das zum Nachdenken anregte. Mögen die Nornen unserem Herd ein gutes Schicksal weben, und laßt uns das beste daraus machen!
von Thorulf
Ja, ein wirklich stimmungsvolles Ritual. Sunna, die Teilnehmenden, die Wünsche für den Herd und die mystische Abendstimmung haben es zu einem sehr energievollen Ritual werden lassen.
Zu den Runen:
Diese darf man natürlich auch an anderen Tagen deuten. Doch wer mit Runen arbeitet, muss achtsam sein. Da es verschiedene Varianten, die Runen zu befragen gibt, hatte die Person, die die Runen warf, vorher ein Orakel befragt, wie das Werfen der Runen für den Herd erfolgen soll. Die Antwort des Orakels lautete: „Werfe alle Stäbe im Kreis des Herdes, aber keine Deutung der Runen vor Mondtod!“
(Mondtod = Neumond)